Auf den Punkt zu spielen, sind wir Profimusiker gewohnt. Daher ist nicht wirklich problematisch, in ein Studio zu gehen und dort etwas aufzunehmen. Muss man dazu aber sprechen, ist das Ganze eine ganz andere Herausforderung. In den letzten Monat haben einige Bläserkollegen und unser Schlagzeuger Michael Leopold auf Anfrage des MON Videos aufgenommen, die als Ergänzung zu einer Beitragsreihe von Manuel Epli dienen, welche Instrumente und ihre Besonderheiten erklärt. Gedacht ist diese Serie als Information für Blasorchester-Dirigent*innen, damit ihnen fundiertes Wissen zur Verfügung steht, wenn Musiker*innen Probleme bei der Umsetzung von Ideen, Anregungen und Wünschen haben. Selbstverständlich wird diese Reihe auch für Instrumentalist*innen von Interesse sein.
Wie gesagt, es ist nicht ganz einfach, vor einer Kamera bzw. einem Mikrofon zu sprechen und das auf den Punkt zu bringen, was man zu sagen hat, zumal die wenigsten von uns darin Erfahrung haben, trotzdem waren alle angefragten Kollegen bereit, mitzuwirken. Wir Profis wissen, dass es das gemeinsame Arbeiten wesentlich erleichtert, wenn Dirigent*innen über Instrumente Bescheid wissen. Die Grenzen zwischen Fordern und Überfordern werden klarer, gleichzeitig können alle Möglichkeiten ausgeschöpft und gemeinsam Fortschritte erzielt werden. Möglichem Frust wird ebenso vorgebeugt, wie übertriebenen Erwartungen. Ausreden werden nicht mehr greifen, gleichzeitig wird das Einfühlungsvermögen bei Problemen größer sein.
Es macht Freude, wenn es Dirigent*innen gelingt, die Musiker*innen herauszufordern und an ihre Grenzen zu bringen und darüber hinaus beim gemeinsamen Proben entdeckt wird, was möglich ist. Fundiertes Wissen trägt ohne Zweifel dazu bei, eine konstruktive Probenatmosphäre zu erzeugen. Manuel Epli kann man daher zu seiner Idee und seiner hervorragend geschriebenen Beitragsreihe nur gratulieren.
Auch für mich persönlich sehe ich einen interessanten Nebeneffekt. Immer wenn ich etwas über mein Instrument schreibe oder, wie im Video oder bei Vorträgen, erklären darf, lerne ich dazu. Diesmal bestand die Herausforderung darin, in relativ kurzer Zeit, möglichst viel Grundwissen zu vermitteln. Ich hoffe, das es mir (und meinen Kollegen) gelungen ist.
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